Körpersprache nimmt besonders in der Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden einen hohen Stellenwert ein. Das ist das Ergebnis eines Projekts des Wissenschaftsfonds FWF, das seinen Fokus auf die verborgenen Seiten des Unterrichts richtete. scilog – das FWF-Magazin – berichtet nun online über die Forschung am Zentrum für Schulpädagogik der Uni Graz.
Ein ermunterndes Lächeln, skeptisches Stirnrunzeln, ablehnendes Kopfschütteln: Körpersprache ist vielfältig und wirkt. Die Hirnforschung hat das mit der Entdeckung der Spiegelneuronen wissenschaftlich belegt, indem sie aufzeigte, wie diese Nervenzellen die Handlungen eines Gegenübers, wie zum Beispiel ein Lachen, in etwas selbst Erlebtes übertragen.
Besonders im Unterricht herrscht ständige Interaktion zwischen Lehrenden und SchülerInnen. Den in der Regel unbeachteten Faktoren wie Gestik, Mimik oder physische Erscheinung kommt dabei eine wichtige Bedeutung zu, wie ErziehungswissenschafterInnen der Karl-Franzens-Universität Graz in einem Projekt des Wissenschaftsfonds FWF nun erstmals untersucht haben. Bernd Hackl, Leiter des Instituts für Schulpädagogik, und sein Team verfolgten die Frage, welche Rolle der körperliche Ausdruck von Lehrpersonen im Schulunterricht spielt. Dafür haben sie in einem Zeitraum von drei Jahren Unterrichtseinheiten per Video aufgezeichnet, anschließend interpretiert und als Fallstudien aufbereitet.
„Die körperliche Präsenz der Lehrenden spielt im Unterricht eine enorm große Rolle“, bringt Bernd Hackl die Untersuchungsergebnisse auf den Punkt. „Es ist die Körpersprache der Lehrenden, die den Unterricht glaubwürdig macht und darüber entscheidet, ob Lernprozesse entweder ausgelöst werden können oder eben auch nicht“, so Hackl im Gespräch mit scilog. Kurzum, ein gelingender Unterricht steht und fällt mit der Präsenz der Lehrpersonen und der Lernsituationen, die sie im Unterricht schaffen.
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Dienstag, 06.09.2016