Wer kennt ihn nicht: Figaro, den charmanten und gewitzten Helden aus Pierre Beaumarchais' Komödie "Die Hochzeit des Figaro" - von dubioser Herkunft, ein liebenswerter Tunichtgut und immer bis über beide Ohren verliebt! Spätestens seit der Mozart-Oper "Le nozze di Figaro" kennt die Welt den sympathischen Filou.
Ganz aktuell ist er im Grazer Literaturhaus zu Gast: Die "Pennyless Players", die Theatertruppe des Instituts für Anglistik der Uni Graz, haben sich des Stücks von Charles Morrey - einer Neuinterpretation des bewährten Stoffes - angenommen und bringen "Figaro" noch zwei Mal auf die Bühne: Am Freitag, 17. Jänner, und am Samstag, 18. Jänner 2014.
Figaro (Chris Wester) ist Barbier am Hofen des Grafen Almaviva (Marwin Strutz) und liebt die kluge Suzanne (Christina Horn), die Zofe der gutherzigen Gräfin Almaviva (Daniela Goldgruber). Doch einen Tag vor der geplanten Hochzeit ist es gar nicht so leicht, den Grafen zu überreden, seinen Segen zu geben: Der eitle Beau möchte die schöne Suzanne für sich selbst gewinnen. Das beschwört die Eifersucht der Comtesse herauf, die ihrerseits vom liebenswerten Nichtsnutz Cherubin (Babsi Kapfer) verehrt wird. Sie macht ihn zum Instrument ihres Ränkespiels. Die manipulative Marceline (Maria Suntiger) dagegen schmiedet ihre eigenen Pläne, um die Hochzeit zu vereiteln: Sie selbst will Figaros Braut sein. Doch der Schelm hat - wie immer! - "einen Plan"!
Es wird nicht zu viel verraten, wird hier vorausgeschickt, dass "Figaro" mit einem versöhnten, einem vereinten und zwei neuen Paaren schließt. Doch vor dem Happy Ende stolpern die ProtagonistInnen nahtlos von einer haarsträubenden Situation in die nächste, turbulente Verwechslungen und aberwitzige Slapstik wechseln einander ab, sodass spätestens nach der Pause das Premierenpublikum am Freitag, 10. Jänner, kein Halten mehr kannte.
Neben "dankbaren" Witzfiguren wie dem Richter Bridoison, dessen Sprachfehler Ida Maria Jaritz mit Genuss nachkommt, holt "Figaro" aber auch mit feinem Humor zu Seitenhieben auf gesellschaftliche Absurditäten aus. Der Titelheld, den Chris Wester mit großer Empfindsamkeit und Leichtigkeit Leben einhaucht, zeigt sich in seinen ruhigen Momenten als reflektierter, gefühlvoller Mann.
Unter der einfallsreichen Regie von Deborah Siebenhofer und Martin Konrad - beide produzierten das Stück mit viel Liebe zum Detail auch - läuft die Studierendentruppe auch 2014 wieder zur Höchstform auf. Neben dem sichtbaren Spaß an der Freud' bleiben die "Pennyless Players" aber auch 2014 ihrem Credo treu: Die Einnahmen der insgesamt neunten Produktion der begeisterten Hobby-Schauspielerinnen wird wieder wohltätigen Zwecken gespendet - dieses Mal profitieren Tafel Österreich/Styria und The Mojo Project.
Die letzten beiden Aufführungen von "Figaro" finden am 17. und 18. Jänner 2014 im Literaturhaus statt, Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Die Karten kosten 10 Euro bzw. 5 Euro (Ermäßigung) und sind unter pennylesstickets(at)gmail.com zu reservieren.
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