Mit fast 5000 Studierenden zählen die Rechtswissenschaften zu den beliebtesten Studien der Karl-Franzens-Universität Graz. Der verstärkte Einsatz elektronischer Prüfungen trägt zum einen der großen Nachfrage besser Rechnung, zum anderen wird die Ausbildung effizienter sowie moderner organisiert.
Was vor knapp zwei Jahren noch in den Kinderschuhen steckte, ist mittlerweile im Studienalltag der Rechtwissenschaftlichen Fakultät fix verankert. Im aktuellen Studienjahr 2014/15 werden insgesamt mehr als 5000 Prüfungen aus 18 Lehrveranstaltungen, das entspricht jeder siebenten Prüfung pro Semester, elektronisch abgehalten. „Die Anzahl wird sich im kommenden Wintersemester verdoppeln, da wir das Projekt kontinuierlich ausbauen“, weiß Koordinator Thomas Brandstätter.
Insbesondere Prüfungen des ersten Abschnitts des rechtswissenschaftlichen Studiums seien auf diese Weise durchführbar. Dank kombinierbarerer Verfahren ist das Spektrum an Fragentypen auch breiter. Denn elektronische Examen bieten längst mehr als nur die bekannten Multiple-Choice-Antworten. Mit Hilfe von Lückentextfragen werden zum Beispiel wichtige Fachtermini geprüft, seit kurzem besteht auch die Möglichkeit der Abfrage aktiver Falllösungskompetenz. Ergänzende Essayfragen, das heißt Antworten als individueller Text, sind ebenso möglich. Deren Korrektur erfolgt durch die Vortragenden und nimmt damit mehr Zeit in Anspruch. „Bei reinen elektronischen Prüfungen mit automatischer Korrektur bekommen die Studierenden das Ergebnis innerhalb von drei Tagen“, nennt Brandstätter einen der Vorteile.
Auf einer Webseite gibt es neben Testklausuren umfangreiches Informationsmaterial, damit sich die Studierenden auf den neuen Prüfungsmodus vorbereiten können. Was gut funktioniert hat, wie eine Analyse beweist. Denn sowohl Ergebnisse als auch Noten entsprechen dem gewohnten Schnitt.