Seit zwei Jahrzehnten fördert sie Geschlechterstudien und Geschlechterforschung und setzt Initiativen, um die Chancengleichheit von Frauen und Männern an der Karl-Franzens-Universität Graz zu verbessern: die Koordinationsstelle für Geschlechterstudien, Frauenforschung und Frauenförderung. Zum 20-Jahr-Jubiläum der fakultätsübergreifenden Einrichtung standen zwei Highlights auf dem Programm: Die 2. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung war vom 4. bis 6. Dezember 2004 an der Uni Graz zu Gast. Und die GewinnerInnen des Fotowettbewerbs „Re_framing GENDER“ wurden prämiert.
De | Stabilisierungen
Den Rahmen für die Feierlichkeiten bildete die hochkarätig besetzte Tagung. Unter dem Titel „De | Stabilisierungen“ wurden in 21 Sessions mit über 80 Vorträgen, drei Keynotes, einem Theaterworkshop, einer szenischen Lesung und einem offenen Panel der Einfluss der Geschlechterforschung für die Kritik an gesellschaftlichen Machtformen und die Analyse von Widerstandspotenzialen diskutiert.
Vizerektorin Renate Dworczak eröffnete mit einem Roundtable und unterschiedlichen KooperationspartnerInnen der vergangenen zwei Jahrzehnte, darunter Anita Prettenthaler-Ziegerhofer, AKGL der Uni Graz, Curriculakommission und wissenschaftlicher Beirat Geschlechterstudien, Institut für Österreichische Rechtsgeschichte und Europäische Rechtsentwicklung, und Sigrid Schmitz, Professorin Gender Studies und Leitung des Referats Genderforschung der Universität Wien.
Als VeranstalterInnen zeichnete die Koordinationsstelle Geschlechterstudien der Uni Graz und das Interuniversitäre Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur (IFZ) verantwortlich.
Im Bild sein
Was heißt heute noch Gender? Was heißt Gender heute noch (alles)? Diese Fragen bildeten den Ausgangspunkt für den Fotowettbewerb anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Koordinationsstelle für Geschlechterstudien, Frauenforschung und Frauenförderung. „Gesucht wurden Visualisierungen einer zeitgemäßen Auseinandersetzung mit der Kategorie Geschlecht“, erklärte Barbara Hey, Leiterin der Koordinationsstelle. Eine Jury – Ulla Sladek (Fotografin), Colette Schmidt (Journalistin), Isabella Meier (Uni Graz, SOWI-Fakultät), Andreas Schweiger (Pressestelle Uni Graz) – wählte aus den Einsendungen die besten Arbeiten aus.
Die meisten Stimmen konnte das Foto „only for“ von Oktavia Sophie Schreiner vereinen. Die Studentin an der Kunstuniversität Linz dokumentierte eine Ansammlung von geschlechterspezifischem Kinderspielzeug. Der Titel bezieht sich auf die im Marketing immer wieder eingesetzten Slogans „Only for girls“ und „Only for boys“. Gerade große Spielzeugkonzerne verwenden auffallend häufig eine klare farbliche Markierung: Rosa für Mädchen und Blau für Buben. Während Spielzeuge für Mädchen an die Bereiche Haushalt und Schönheit anknüpfen liegt der Fokus bei Jungen in Kampf und Schnelligkeit.
Ebenso viele Jury-Votings konnten die fotografischen Arbeiten von Christoph Staber, Armin Sakellschegg und Ingrid Vien erreichen.
Die ersten drei Arbeiten sind als Postkarte in der Koordinationsstelle erhältlich.
Freitag, 12.12.2014