Wissenschaft und Literatur finden in Dr. Johannes Wally zusammen. In seiner Dissertation hat der Anglist der Uni Graz Romane und Kurzgeschichten des britischen Bestseller-Autors Ian McEwan im Hinblick auf dessen neoatheistisches Weltbild analysiert. Nun gab er sein eigenes literarisches Debut. Unter dem Titel „Absprunghöhen“ ist soeben sein erster Erzählband im Leykam-Verlag erschienen. Und nicht nur das: Noch druckfrisch, wurde das Werk gleich mit dem Literaturpreis der Steiermärkischen Sparkasse ausgezeichnet. Im Rahmen der Preisverleihung am 20. November 2014 im SparkassenCenter präsentierte Johannes Wally sein Buch.
„Allerdings weiß man ja wiederum nur, wer man ist, wenn man sich auch eine Vorstellung darüber macht, wer man auch hätte sein können.“ Dieser Satz aus dem Band „Absprunghöhen“ könnte als Motto für alle ProtagonistInnen von Wallys Erzählungen gelten, meist VertreterInnen einer urbanen Mittelschicht. Sie erleben etwas, das sie aus den gewohnten Bahnen ihres Alltags wirft und ratlos oder frustriert zurücklässt. Irritiert brechen sie zu äußeren und inneren Reisen auf und gelangen dabei an Absprunghöhen – Möglichkeiten, aus ihrem bisherigen Leben auszusteigen. Manche tun es, andere nicht. Mit viel Sinn für Ironie erzählt Johannes Wally vom alltäglichen Gelingen und Scheitern, von komplexen psychologischen Verstrickungen und ökonomischen Zwängen.
Der Literaturpreis der Steiermärkischen Sparkasse zeichnet vor allem junge AutorInnen für anspruchsvolle Werke aus. Veröffentlicht werden diese im Leykam-Verlag. Die Auswahl trifft eine Jury, bestehend aus Dr. Markus Jaroschka, Herausgeber der Literaturzeitschrift LICHTUNGEN, und Mag. Gabriele Valentinitsch von der Steiermärkischen Sparkasse.