Ein Griff in die Obstschüssel und schon sind sie da: Fruchtfliegen sind lästige Quälgeister und nicht wirklich zu etwas gut. Oder doch? Martin Moder, Molekularbiologe der Uni Wien, zeigte gestern beim ersten Styrian Science Slam erfolgreich das Gegenteil, gewann mit einem spannenden, kurzweiligen Auftritt im Fliegenkostüm die ZuhörerInnen für sich und wurde am Ende des Wettbewerbs durch das Publkiumsvoting zum Sieger gekürt.
Moder zeigte, dass Fliegen helfen können, wichtige Fragen der Krebsforschung zu beantworten, denn: Zwei Drittel aller Gene, die Krankheiten auslösen, wenn sie beschädigt sind, kommen sowohl in der Fruchtfliege als auch im Menschen vor. Durch genetische Screens sollen Tumore ausgeschaltet werden. Damit wäre künftig der Weg für effektive Medikamente in der Krebstherapie geebnet.
Der erste Styrian Science Slam, in dem junge WissenschafterInnen in sechs Minuten ihre Forschungen auf unterhaltsame und interessante Weise einem breiten Publikum näher bringen sollen, zeichnete sich durch eine große inhaltliche Breite aus. Das "vergessene Organ" (damit ist der Darm gemeint), die europäische Bankenaufsichtsbehörde, wirksamere Diabetesbehandlungen, Verständnis für Glühbirnen und das österreichische Bankgeheimnis waren weitere Themen des Abends, durch den Science-Slam-Organisator Bernhard Weingartner, TU Wien, führte. Auch die steirische Hochschulkonferenz, der Zusammenschluss aller steirischen Universitäten, pädagogischen Hochschulen sowie Fachhochschulen, war in die Veranstaltung eng eingebunden.
Während der Pause sowie nach dem letzten Auftritt diskutierte das Publikum in der Generalmusikdirektion in Kleingruppen und durfte pro KandidatIn maximal zehn Punkte vergeben. Kriterien dabei waren dabei unter anderem der wissenschaftliche Inhalt, die verständliche Vermittlung, die kreative Präsentation sowie der Unterhaltungswert. Martin Moder setzte sich schlussendlich durch und erhielt von Vizerektor Martin Polaschek den ersten Preis - ein ipad. Damit hat er sich auch für die die nächste Runde im nationalen Bewerbung qualizifiert.
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Die Grazer "Science Slammer" Mina Bashir (Med Uni), Nina Ganglbauer (Uni Graz), Jasmin Hautzenberger (Med Uni Graz), Martin Jantscher (FH Joanneum) und Christopher Gollob (Uni Graz) erhielten das tradtionelle Science Slam-Lebkuchenherz als Dankeschön fürs Mitmachen. Der nächste Science Slam ist übrigens schon am 22. November 2013 in Innsbruck zu sehen.
>> Ein Interview mit dem Styrian Science Slam-Gewinner Martin Moder hören Sie am kommenden Montag, 28. Oktober 2013, ab 9 Uhr im Webradio der Grazer Universitäten!
Der erste steirische Sience Slam klang bei der Aftershowparty in Kooperation mit Radio Soundportal aus, bei dem Martin Freudentanz mit elektronischer Musik vom Feinsten die Gäste durch die Nacht begleitete.