Zu einem prominent besetzten Symposium lud die Katholisch-Theologische Fakultät der Uni Graz am 27. Juni 2014 anlässlich der Emeritierung von O.Univ.-Prof. Dr. Gerhard Larcher. Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Wissenschaft, unter ihnen Dr. Franz Fischler, Präsident des Europäischen Forums Alpbach, und der Vorsitzende der Österreichischen Universitätenkonferenz, Univ.-Prof. Dr. Heinrich Schmidinger, beleuchteten die Bedeutung von Religion und Theologie in der Gegenwart.
Mit dem Aufbau des Schwerpunkts „Theologie – Kultur – Ästhetik“ hat Gerhard Larcher seit seiner Berufung zum Professor für Fundamentaltheologie 1990 Neuland betreten. Vor allem indem er Film und Theologie in Dialog miteinander gebracht hat, leistete er international beachtete Pionierarbeit. Über 20 Jahre hat Larcher dabei mit dem Regisseur und Drehbuchautor Michael Haneke zusammengearbeitet. Diese Kooperation fand 2013 einen besonderen Höhepunkt, als der Oscar-Preisträger Haneke das Ehrendoktorat der Katholisch-Theologischen Fakultät erhielt. „Damit hat die Fakultät ein Zeichen der Weltoffenheit gesetzt und das wollen wir uns als Universität auch bewahren“, unterstrich Rektorin Christa Neuper und lobte die Fakultät als „Ort kritischer Reflexion“.
„Der Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ist der Universität Graz ein zentrales Anliegen. Sie haben mit Ihrer Forschung und Lehre vorgezeigt und -gelebt, wie die Kommunikation zwischen Theologie, Kunst und Gesellschaft fruchtbar werden kann“, dankte Neuper Prof. Larcher und überreichte ihm als sichtbares Zeichen eine Dankesurkunde der Universität gemeinsam mit dem Buch über die Geschichte der Uni Graz.
Dekan Reinhold Esterbauer konnte beim Symposium mit dem Titel „Fundamentaltheologie at the crossroads“ im Universitätszentrum Theologie zahlreiche prominente Gäste, KollegInnen sowie ehemalige Studierende von Gerhard Larcher begrüßen, unter ihnen Hochschulseelsorger MMag. Alois Kölbl und Dr. Johannes Rauchenberger, Leiter des Kulturzentrums bei den Minoriten. Larcher-Schüler und Kollege am Institut für Fundamentaltheologie der Uni Graz, Ao.Univ.-Prof. Dr. Christian Wessely, gab in seiner Laudatio einen Überblick über die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen seines Lehrers.
Gerhard Larcher, geboren 1946 in Innsbruck, ist seit 1990 Ordentlicher Universitätsprofessor für Fundamentaltheologie der Karl-Franzens-Universität Graz. Von 1999 bis 2004 war er Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät.
Seine Arbeitsschwerpunkte sind neben Ästhetik und Theologie, Film und Theologie sowie dem Verhältnis von Kunst, Religion und Gesellschaft auch die Religionsphilosophie des 19. und 20. Jahrhunderts, Theologische Symbol-, Mythen- und Sprachtheorien, Christentum und Kirche in der Moderne sowie Interreligiöser Dialog.
Auch außerhalb der Universität ist Gerhard Larcher in zahlreichen Funktionen tätig, unter anderem
- seit 1991 als Sprecher des Arbeitskreises „Kunstraum Kirche“ im AKV (Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände)
- seit 1992 als Mitglied der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie und deren Präsident von 1998 bis 2001
- seit 1998 als Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften