Gespannt wartete das Publikum, ob er es denn schaffen würde. Dann Aufatmen: Josef Hader kam nach erfolgreicher Parkplatzsuche die Stufen im Hörsaal am Universitätsplatz 1 herunter. Dr. Armina Galijaš und Dr. Hrvoje Paić hatten den prominenten österreichischen Kabarettisten und Schauspieler zur Schlussveranstaltung der Ringvorlesung des Zentrums für Südosteuropastudien am 21. Juni 2017 eingeladen, um mit ihm über seine Berührungspunkte mit dem Balkan, über Politik, Stereotype und das Lachen über sich selbst und andere zu sprechen. Die Vortragsreihe widmete sich im Sommersemester verschiedenen Aspekten zum Thema „Theater und Gesellschaft in Südosteuropa“.
„Mein erster Kontakt mit dem Balkan war, als ich Karl May gelesen habe – eine wilde Gegend, mit Blutrache – das war das erste Stereotyp, das hab ich schon als Kind nicht ernst genommen“, gewohnt launig und gleichzeitig mit großer Ernsthaftigkeit – so wie ihn seine Fans kennen und lieben – stand Josef Hader seinen GesprächspartnerInnen vom Zentrum für Südosteuropastudien Rede und Antwort.
Im Anschluss nahm sich der Künstler viel Zeit, Fragen aus dem Publikum zu beantworten, und machte so seine Verspätung wieder wett. Natürlich kam da auch, ob denn wieder ein neues Programm von Josef Hader geplant sei. Die Chancen stehen gut: „Ja, ja, ich möcht schon eins schreiben. Wenn mir was einfällt, müsst es in den nächsten zwei Jahren eines geben … Ich bin sozusagen ein lebendiger toter Kabarettist ... Wenn ich eine Grundidee habe, die mich nicht mehr loslässt, dann fange ich an zu schreiben … Ich beginne im August.“