Menschen, die eine Extremität verloren haben, können mit Kraft ihrer Gedanken eine Prothese steuern. Die Entwicklung einer Hirn-Computer-Schnittstelle und der weiteren nötigen technischen Ausstattung hat vor einigen Jahren für Furore gesorgt. Das Vorstellungsvermögen kann auch umgekehrt helfen, wenn motorische Regionen im Gehirn etwa bei einem Unfall verletzt wurden. Wie das funktioniert, hat Silvia Kober in der Fachzeitschrift Frontiers for Young Minds beschrieben.
„Wenn man beispielsweise einen Ball kickt, werden Areale aktiviert, die für das Planen, Koordinieren und Ausführen von Bewegungen zuständig sind“, beschreibt Kober. Dieselben Hirnregionen werden auch beansprucht, wenn man sich die Abläufe nur vorstellt. Nach einer Kopfverletzung muss man unter Umständen mithilfe von Physiotherapie bestimmte Bewegungen neu erlernen. Stellt man sich zusätzlich zu den Trainingseinheiten die Gebärden vor, fördert das die Erholung. Die Gedanken können also verletzte Regionen aktivieren und somit helfen, die motorischen Funktionen zu verbessern”, schildert Kober.
Frontiers for Young Minds ist ein Open-Access-Journal, das von Kindern für Kinder herausgegeben wird und ein besseres Verständnis naturwissenschaftlicher beziehungsweise gesundheitlicher Themen fördern soll. Die qualitätsvollen Beiträge der ForscherInnen werden von den Jungen beurteilt und ausgewählt.
Donnerstag, 03.08.2017