Mit dem neu geschaffenen, von Universität Graz und Kunstuniversität Graz initiierten Harald Kaufmann Preis werden herausragende Publikationen in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften sowie auch künstlerische Publikationen ausgezeichnet. Am 12. Oktober 2018 wurde der Preis erstmals feierlich vergeben. Nicht zuletzt wird mit der nach Harald Kaufmann (1927-1970) benannten Auszeichnung einer prägenden Forscherpersönlichkeit gedacht, die mit beiden Universitäten eng verbunden war.
Zu den PreisträgerInnen:
Priv.-Doz. Dr. Barbara BACH-HÖNIG
promovierte in Soziologie an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Graz. Ihre hier ausgezeichnete Habilitationsschrift „Europe’s New Scientific Elite. Social Mechanisms of Science in the European Research Area“ an der Universität Innsbruck wurde 2017 im Routledge Verlag publiziert. Aktuell ist sie als Lektorin für die Universitäten in Graz, Linz und Göttingen tätig.
Claudia DÖFFINGER, MA MA
studiert derzeit Jazzkomposition und Arrangement an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz und vollendete ein Masterstudium in Jazzklavier/Pädagogik an der Musikhochschule Luzern. Ihre musikalische Arbeit umfasst Arrangements für verschiedene Orchester und eigene Kompositionen.
Veronika MUCHITSCH, MA
studierte Musikologie an der Universität Graz und der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Nach ihrem Master-Abschluss ging sie an die Uppsala-Universitet in Schweden um dort am Institut für Musikwissenschaft zu promovieren. Ihr Artikel „Neoliberal Sounds? The Politics of Beyoncé’s Voice on ‚Run The World (Girls)‘“ erschien in der Reihe „PopScriptum Vol. 12: Sound, Sex und Sexismus“ der Humboldt-Universität Berlin.
Univ.-Prof. Susanne SCHOLZ und Univ.-Prof. Michael HELL
unterrichten beide am Institut für Alte Musik und Aufführungspraxis an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Beide verfolgen neben ihrem Lehrauftrag eine musikalische Karriere, die sich in reger Konzerttätigkeit und Mitwirkung bei verschiedensten Ensembles niederschlägt. Aus der Zusammenarbeit dieser beiden Persönlichkeiten ging die hier ausgezeichnete CD L‘immagine die Corelli hervor.
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Harald Kaufmann (1927-1970)
studierte Philosophie und Musikwissenschaft sowie später auch Rechtswissenschaft an der Karl-Franzens-Universität Graz. Zu Studienzeiten war er am Aufbau des Grazer Bildungsvereins Urania und an der Gestaltung musikbildender Kurse beteiligt. Er arbeitete unter anderem als Musikkritiker der Grazer Neuen Zeit. 1967 gründete er schließlich das Institut für Wertungsforschung an der damaligen Akademie für Musik und darstellenden Kunst, der heutigen Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Kaufmann, nach dem 2. Weltkrieg einer der wenigen Verfechter der Neuen Musik in Österreich, war auch ein wichtiger Unterstützer des musikprotokoll im Rahmen des damals noch jungen Festivals steirischer herbst. Unmittelbar nach seiner Berufung verstarb er in Graz, mit 42 Jahren. Insbesondere von Kaufmanns der Soziologie und der Analyse von Musik gewidmeten Bänden Fingerübungen (1970) und Spurlinien (1969) gehen auch nach einem halben Jahrhundert noch Anregungen aus.