Sind Staaten berechtigt, Immigration zu beschränken oder zu verhindern, und falls ja, inwiefern und mit welchen Mitteln? Können die Konsequenzen historischen Unrechts durch geänderte Umstände aufgehoben werden? Über diese Fragen diskutierte der renommierte Rechtsphilosoph Jeremy Waldron, New York University, mit zahlreichen internationalen KollegInnen vergangene Woche an der Karl-Franzens-Universität Graz. Der Workshop fand im Rahmen einer Konferenz zum Projekt “Superseding Historical Injustice and Changed Circumstances“, das vom österreichischen Wissenschaftsfonds FWF gefördert und von Lukas Meyer, Arbeitsbereich Praktische Philosophie, geleitet wird. Im Workshop wurden die konzeptuellen und argumentativen Voraussetzungen und die Reichweite der von Waldron formulierten „Aufhebungsthese“, wonach Unrecht eben aufgehoben werden kann, kritisch untersucht, insbesondere auch anhand von historischen Fällen.
Neben Jeremy Waldron und den FWF ProjektmitarbeiternInnen Timothy Waligore, Seung Hyun Song und Santiago Truccone Borgogno nahmen Daniel Butt (University of Oxford), Gordon Christie (University of British Columbia), Burke Hendrix (University of Oregon), Amy Hondo (Princeton University), Andrei Marmor (Cornell University), Julio Montero (University of Buenos Aires) und Jeff Spinner-Halev (University of North Carolina at Chapel-Hill) an dem Workshop teil. Die Integration der Konferenz in verschiedene Lehrveranstaltungen des Instituts bot Studierenden die Möglichkeit, sich den Forschungsstand zu Fragen der Historischen Gerechtigkeit zu erarbeiten, wie auch Kontakt zu international renommierten WissenschafterInnen zu knüpfen.
Gefördert wurde die Veranstaltung vom Land Steiermark, von der Stadt Graz, der Gesellschaft für Analytische Philosophie, dem Büro für Internationale Beziehungen sowie dem Dekanat der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz.