Internationaler Fernbus-, Eisenbahn- und Flugverkehr fordern nicht nur Logistik und Technik. Auch das Recht muss am Puls der Zeit bleiben – und das nicht nur national, sondern international aufeinander abgestimmt. Haftungsfragen in der internationalen Mobilität war daher das Thema der 17. „Annual Conference on European Tort Law“, die von 5. bis 7. April in Wien stattfand und von der Uni Graz mit organisiert wurde.
180 TeilnehmerInnen aus 36 Ländern analysierten und diskutierten die schadenersatzrechtlichen Entwicklungen des Jahres 2017 in 30 europäischen Rechtsordnungen.
Darüber hinaus wurde am dritten Konferenztag ein besonderer Fokus auf die außervertragliche Haftung für Massenverkehrsmittel gelegt. Die zunehmende Deregulierung in diesem Bereich sowie technische Entwicklungen und der oft auch grenzüberschreitende Charakter des Massenverkehrs bringen besondere Herausforderungen mit sich. Zudem bestehen für die unterschiedlichen Verkehrsmittel bereits auf nationaler Ebene äußerst heterogene Regelungen, was zu beachtlichen Unterschieden zwischen den verschiedenen Rechtsordnungen führt. Die Konferenz konnte gerade auch in diesem Bereich den Blick für die Probleme schärfen, Lösungsmöglichkeiten aufzeigen und damit zu einem besseren gegenseitigen Verständnis beitragen.
Die Annual Conference on European Tort Law wurde vom Institut für Europäisches Schadenersatzrecht (ESR), das von der Universität Graz gemeinsam mit der Akademie der Wissenschaften geführt wird, in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum für Schadenersatz- und Versicherungsrecht (ECTIL) veranstaltet. Die nächste Konferenz wird von 25. bis 27. April 2019 in Wien stattfinden.