Flechten sind weltweit verbreitet und wichtige Indikatoren für aktuelle Umweltbedingungen, da sie sehr sensibel auf Veränderungen reagieren. Unterschiedliche Arten suchen sich ökologische Nischen und spezialisieren sich dabei häufig auf einen bestimmten Untergrund. Pflanzenwissenschafter der Universität Graz haben nun erstmals erforscht, welche Substrate sich als günstig, welche als ungünstig erwiesen haben. Die Ergebnisse sind soeben in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society erschienen.
Die Untersuchungen konnten mithilfe einer detaillierten Stammbaumanalyse durchgeführt werden und zeigten, dass im Regelfall Generalisten zu Substratspezialisten wurden. Auch der umgekehrte Prozess findet manchmal statt, Holzbewohner bleiben ihrem bevorzugten Untergrund allerdings stets treu. Boden- und Felsbewohner spalten sich besser zu neuen Arten auf. „Mit den unterschiedlichen Auswirkungen der Nischenanpassung sind nun erstmals langfristige Trends der Evolution von symbiotischen Lebensformen sichtbar geworden“, resümiert Autor Helmut Mayrhofer.
Freitag, 19.10.2018