Die Lehre an den heimischen Universitäten ist vielerorts ausgezeichnet - und das soll sie künftig auch im besten Sinn des Wortes sein. Um den Stellenwert der universitären Lehre zu unterstreichen, rufen das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF), die Universitätenkonferenz (uniko) und die
Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) "Ars docendi - Staatspreis für exzellente Lehre an den öffentlichen Universitäten Österreichs" ins Leben. Er soll künftig alle zwei Jahre verliehen werden. "Lehren ist eine Kunst", unterstrich Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle den Namen des neu geschaffenen Staatspreises gemeinsam mit Vizerektor Dr. Martin Polaschek (Universität Graz; Vorsitzender des Forums Lehre in der Universitätenkonferenz) und ÖH-Vorsitzendem Martin Schott.
"An Universitäten ist oft die Forschung dominierend - sowohl bei der Bewertung der Institution insgesamt als auch bei der Bewertung der dort beschäftigten Wissenschafterinnen und Wissenschafter", so der Minister weiter. Mit dem neuen Preis solle der hohe Stellenwert der Lehre beleuchtet werden, denn: "Der Wert eines Studiums hängt entscheidend von der Qualität der Lehre ab", betonte Töchterle. Der "Lehrepreis" soll für jene Personen, die ihren beruflichen Mittelpunkt an einer öffentlichen Universität in Österreich haben, Auszeichnung und Anreiz zugleich sein.
"In den vergangenen Jahren wurde bereits durch die Einführung von unterschiedlichen Lehrpreisen an Universitäten der steigende Stellenwert der exzellenten, innovativen Lehre nach innen und außen kommuniziert. Mit dem "Ars Docendi - Staatspreis für exzellente Lehre" soll nun auch auf nationaler Ebene der Stellenwert der Lehre nachhaltig angehoben und insbesondere junge Wissenschafterinnen und Wissenschaftler für die Lehre begeistert werden", betonte Vizerektor Martin Polaschek.
"Lehre wird leider oft nur als 'notwendiges Übel' gesehen und ist das Stiefkind der Forschung. Der Lehrpreis kann deshalb nur ein Anfang sein, die Lehre wieder attraktiv zu machen", so Martin Schott vom Vorsitzteam der ÖH. "Studierende sind zentral für die Lehre - und sollten deshalb auch in die Lehre eingebunden werden. Das heißt einerseits, dass mehr Mitspracherecht bei Lehrplänen, Methoden und Studienplänen ermöglicht werden muss. Andererseits aber auch, dass Studierende bei der Lehre im Mittelpunkt stehen sollen - also weg von der sprichwörtlichen Vorlesung hin zu gemeinsamen Erkenntnisgewinn und Einbeziehung in die Forschung der Lehrenden. Mit dem Lehrpreis wird ein erster Schritt getan, dem noch viele weitere folgen müssen."
Der Preis wird in fünf Fachkategorien vergeben und ist mit jeweils
5.000 Euro dotiert:
- MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)
- Medizin
- Wirtschaft und Recht
- GSK (Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften)
- Kunst und Musik
Zusätzlich zu den einzelnen Fachkategorien wird die Umsetzung zweier besonders innovativer Lehrkonzepte gewürdigt, die nicht an eine bestimmte Kategorie gebunden sind. Diese Konzepte werden jeweils bis zu einer Höhe von 5.000 Euro finanziell unterstützt. Zu Nominierungen und Vorschlägen von Auszuzeichnenden werden StudierendenvertreterInnen und RektorInnen eingeladen. Einsendeschluss an die verantwortliche Abteilung im Ministerium ist der 5. April 2013. Die Nominierungen und Vorschläge werden von einer hochkarätig besetzten Jury, die aus internationalen und nationalen Fachleuten besteht, beurteilt werden. Die Preisverleihung ist im Juli 2013 geplant.
Bei der Ausarbeitung der Nominierung soll darauf geachtet werden,
dass folgende Kriterien erfüllt werden:
- Innovative Didaktik
- Durch Forschung bzw. die Entwicklung und Erschließung der Künste geleitete Lehre
- Kompetenzorientierung- Studierendenzentrierung
- Interdisziplinarität
Auf die Einbeziehung von Geschlechteraspekten ist ebenso Wert zu legen wie auch die Grundprinzipien des Lebensbegleitenden Lernens im Sinne einer kontinuierlichen Kompetenzentwicklung berücksichtigt werden sollen.
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