Das Jesuskind in der Krippe, Josef und Maria betend davor, die Hirten andächtig kniend: Bilder der Geschehnisse der Heiligen Nacht in Bethlehem haben sich seit den ersten bekannten Darstellungen im 3. Jahrhundert über die Epochen hinweg ständig verändert. „Die in ihrem erzählerischen Gehalt kargen Evangelientexte erfuhren unzählige Ausschmückungen und Ergänzungen. Im Laufe der Zeit entstanden daher detailreiche Bilderzählungen zu diesem Thema“, weiß Kunsthistorikerin Ao.Univ.-Prof. Dr. Margit Stadlober, die die Forschungsstelle Kunstgeschichte Steiermark an der Uni Graz leitet.
In der christlichen bildenden Kunst ist die Menschwerdung des Erlösers ein zentrales Thema. Zahlreiche Bilderbeispiele aus unterschiedlichen Epochen finden sich in Stift Rein, dem weltältesten Zisterzienserkloster nahe Graz. Einblicke in den komplexen Werdegang der uns wohlvertrauten Weihnachtsbilder sowie in selten gesehene Werke gab die Kunsthistorikerin Dr. Elisabeth Brenner vergangene Woche im Stift. Brenner – sie hatte 2015 sub auspiciis in Kunstgeschichte promoviert – begleitete zahlreiche Studierende, Fachleute und Kunstinteressierte durch eine vorweihnachtliche Bilderreise durch. Eine angeschlossene Führung durch die Reiner Krippenausstellung rundete den stimmungsvollen Abend ab.