Die digitale Sammlung des Steirischen Wissenschaftserbes ist um einen interessanten Beitrag reicher: Seit Kurzem sind die Ergebnisse der Forschungen zur Gründungsurkunde und den Insignien der Karl-Franzens-Universität Graz online zugänglich.
1585 gründete Erzherzog Karl II. von Innerösterreich die Universität Graz mit einer Philosophischen und einer Theologischen Fakultät im damaligen Jesuitenkolleg. Die in lateinischer Sprache verfasste Gründungsurkunde, die im Steiermärkischen Landesarchiv verwahrt ist, wurde von Walter Höflechner, Alois Kernbauer und Gernot Krapinger wissenschaftlich erschlossen und 2014 in einem Bildband erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Erklärungen zu den Insignien der Universität Graz – Szepter und Ketten, die zum Teil heute noch bei Zeremonien in Verwendung sind – ergänzen die Publikation.
Die zentralen Inhalte aus dem im Grazer Universitätsverlag erschienenen Buch „Gründungsurkunde und Insignien der Karl-Franzens-Universität Graz“ wurden nun vom Zentrum für Informationsmodellierung – Austrian Centre for Digital Humanities digital aufbereitet. Neben einer Ansicht der Urkunde und der Transkription des handschriftlichen Originaltextes bietet die Webseite erklärende Informationen, Übersetzungen ins Deutsche und Englische sowie die Zusammenfassung der wesentlichen Bestimmungen in den Sprachen der sechs gesetzlich anerkannten Volksgruppen in Österreich. Hinzu kommen die Bestätigungen der Urkunde von Kaiser und Papst samt deutscher Übersetzung. Außerdem erhalten Interessierte in Wort und Bild einen Überblick über Szepter und Ketten, Sub-Auspiciis-Ringe, Wappen, Siegel und Logos sowie deren Bedeutung.
>> Gründungsurkunde und Insignien der Karl-Franzens-Universität online
Repositorium Steirisches Wissenschaftserbe
Die Online-Erschließung der Gründungsurkunde und Insignien der Karl-Franzens-Universität ist Teil des aus Hochschulraumstrukturmitteln finanzierten Projektes „Repositorium Steirisches Wissenschaftserbe“. Dabei wird unter Federführung der Uni Graz gemeinsam mit der Kunstuniversität und der TU Graz sowie der Steirischen Landesregierung, der Stadt Graz und dem Universalmuseum Joanneum steirisches Wissenschafts- und Kulturerbe digital aufbereitet, gesichert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.