Man landet an einem fremden Ort, in einer neuen Kultur, beherrscht die Sprache nur bruchstückhaft und ist mit den Formalitäten überfordert: Diese Erfahrung machen viele, die für längere Zeit ins Ausland gehen. Auch Julia Taucher hat sie schon mehrfach gemacht, unter anderem zu Beginn ihres Austauschsemesters in New Mexico. Dass es neuen MitarbeiterInnen mit internationalem Hintergrund an der Karl-Franzens-Universität künftig besser ergeht, ist ihr daher ein besonderes Anliegen.
Seit April ist die ausgebildete Anglistin und Amerikanistin das Gesicht des neu eingerichteten Welcome Center und damit erste Anlaufstelle für Fragen aller Art. „Egal ob Amtswege, öffentliche Verkehrsmittel oder Leben in Graz, ich helfe bei allen Anliegen weiter, die sich ergeben, wenn man in eine neue Umgebung kommt“, betont Taucher. „Wir wollen eine Willkommenskultur schaffen, damit sich ForscherInnen gleich ihren Aufgaben widmen können, anstatt sich mit Formalitäten herumzuschlagen.“
Die 27-Jährige steht persönlich, per E-Mail oder Telefon für Beratungsgespräche zur Verfügung und sieht sich dabei als Vermittlerin und Drehscheibe: „Ich schreibe keine Anträge für Forschungsprojekte oder organisiere Kindergartenplätze und Unterkünfte, aber ich sage den Leuten, wohin sie sich dafür wenden können.“ Wer will, bekommt auch noch einen persönlichen Restauranttipp oder eine kulturelle Empfehlung mit auf den Weg. Ausgefallene Fragen können Taucher nicht erschüttern: „Von ‚Ich habe meine ausländische Heiratsurkunde verloren, was kann ich jetzt tun?‘ bis ‚Darf ich meine exotischen Haustiere nach Österreich mitnehmen?‘ war schon alles dabei.“
Einschlägige Erfahrung hat Taucher unter anderem bei 4students, im Lesermarketing der Kleinen Zeitung oder im Kundenservice bei Kastner+Öhler gesammelt. „Es macht mir Spaß, mit Menschen in Kontakt zu sein. Besonders reizvoll ist für mich, dass ich jetzt auch mit verschiedenen Kulturen zu tun habe und da ein bisschen vermitteln kann.“
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